Hallo ihr lieben Seelen da draussen

Immer wieder lese oder höre ich Beiträge in den sozialen Medien, in welchen Coaches, Lebensberatende, Yogalehrende (ich hoffe, das ist gendermässig korrekt, ansonsten bitte ich um Entschuldigung), ihre Hilfe anbieten, um in diesem Chaos, das in der Welt herrscht, bei sich selbst zu bleiben, sich zu erden, zu meditieren, die Frequenz hochzuhalten etc. etc. Dies ist ein wunderbares Angebot, denn in Zeiten, in denen Krieg herrscht, Viren die Menschheit auszulöschen drohen und wer weiss was sonst noch für Gefahren lauern, sind Menschen, die andere unterstützen mehr denn je gefragt.

Ich persönlich halte mich mit Beiträgen im Moment sehr zurück. Nicht, weil ich nicht helfen möchte. Aber jeder, der mich braucht, wird mich zur rechten Zeit finden.

Aussagen wie «das Chaos der Welt», «schreckliche Zeiten», «dunkle Zeiten» etc. etc. triggern mich jedoch jedes Mal, weil ich mich frage, ob mit mir etwas nicht stimmt, weil ich keine Panik spüre. Nein, im Gegenteil, ich bin ruhig, glücklich und zufrieden.

Natürlich weiss ich, dass Krieg in der Ukraine herrscht. Ich weiss aber auch, dass genau jetzt an vielen anderen Orten dieser Welt Menschen sterben, ausgebeutet, getötet oder gequält werden. Dass – während die ganze Welt gebannt und schockiert auf den Ukraine Krieg blickt – weiterhin Menschen verhungern und an Leib und Leben gefährdet sind scheint komplett in den Hintergrund geraten zu sein. All die Hilfsorganisationen, die verzweifelt versuchen, mit Spendenaufrufen das Elend in der Dritten Welt etwas zu lindern, werden wohl dieses Jahr noch weniger zur Verfügung haben. Aber so ist halt die Politik. Es geht nicht darum, Menschen zu retten, es geht einzig und alleine um Macht. Und wer dieses Spiel noch nicht durchschaut hat, mag in seinem Wohnzimmer sitzen und weiterhin den ganzen Lügenmärchen zuhören, die sie uns zum Nachtisch servieren. Ich brauche hier gar nicht alles aufzuzählen, wobei es vielleicht gar nicht so schlecht ist, die Sicht wieder mal etwas zu ver-rücken.

Was tue ich also? Oder besser gesagt, was tue ich nicht? Ich schaue keine Nachrichten, lese keine Zeitung. Ich möchte mein Gehirn selber waschen und dies nicht den Medien überlassen. Ich möchte das sehen, was ich real mit meinen eigenen Augen sehe und nicht das, was ich sehen SOLL. Weil der Zeitpunkt für die Mächtigen wichtig ist, WANN WIR WAS sehen sollen. Ich weiss, dass jetzt viele aufschreien werden: Du bist naiv, du kannst die Augen nicht verschliessen, man muss wissen, was in der Welt passiert, Verschwörungstheoretikern und so weiter und so fort. Aber damit kann ich leben.

Ich bin nicht naiv. Verschliesse nicht mein Herz gegenüber meinen Mitmenschen. ABER: wenn ich mir den ganzen Tag diesen Brei reinziehe, der mir vorgesetzt wird, dabei depressiv, übelgelaunt, ja vielleicht sogar aggressiv werde, dann frage ich jetzt mal ganz ehrlich hier: Beendet das den Krieg, den Hunger, das Leid? Ist es nicht so, dass ich all das befeuere, weil ich meine volle Aufmerksamkeit dem schenke, was mir serviert wird?

Es ist schwierig in Worte zu fassen, was ich wirklich empfinde. Aber vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig. Der Gedanke, der ungehindert in meinem Kopf rumspuken darf, ist das folgende Sanskrit-Mantra:

Lokah Samastah Sukhino Bhavantu – Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren.

Ich sitze hier an meinem Laptop, schaue zum Fenster hinaus und sehe Weiden, Wald, blauer Himmel und Sonne. Im Hintergrund läuft Musik von meiner Playlist. In Kürze werde ich mit meinen Hunden raus gehen, durch die Wälder streifen, die frische Luft in meine Lungen atmen und dankbar sein, für meine Zeit hier auf Erden. Dankbar sein, mein Leben selber leben, anstatt es von anderen leben zu lassen.

Mein Herz ist offen und ich bin hier. Wenn der Tag kommt, an dem Menschen flüchten müssen und ein Dach über dem Kopf brauchen, dann werde ich hier sein und sie mit offenen Armen empfangen. Das ist das, was Sinn macht und was wir tun können. Nur jemand mit einem klaren Geist und einem offenen Herzen kann helfen, wenn Hilfe benötigt wird.

Herzlichst

Eure Ilvy